Sebeș

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Sebeș (Mühlbach) ist eines der ältesten und dank seiner regen Handwerks- und Handelstätigkeit wohlhabendsten Siedlungszentren der Siebenbürgen Sachsen.

1438 wollte Sultan Murad II. ganz Siebenbürgen unterwerfen und begann bei der stark befestigten Stadt Sebeș. Die reichen Kaufleute der Stadt, die lebhaften Handel mit dem Orient trieben, ließen sich von dem walachischen Fürsten Vlad Dracul, der zum Gefolge des türkischen Heeres gehörte, überzeugen, dass jeder Widerstand gegen eine so große Streitmacht sinnlos sei. Vlad stellte ihnen wirtschaftliche Förderung und Handelsvergünstigungen in Aussicht, wenn sie sich unterwerfen würden. Somit wurde Sebeș kampflos den Türken übergeben.[1]

Die großzügig angelegte Kirche in Sebeș (Mühlbach) ist für die Entwicklung der siebenbürgischen Architektur wichtiger Bau. Von dem alten Bau, der aus der Zeit vor dem ersten Mongoleneinfall (1241) stammend, sind die unteren Teile der Mittelschiffwände und das schöne Westportal erhalten. Um 1250 erfolgte der 1. Neubau, um 1380 der 2. Dieser brachte erhebliche Erweiterungen und Veränderungen mit sich, besonders am Chor. 1523 ließ ein Erdbeben 2 Pfeiler neben dem Altar einstürzen. Dies machte weitere Ausbesserungsarbeiten notwendig. Der sehr hohe Chor steht im Gegensatz zum Langhausbau und mutet den Anfang zu einem neuen, jedoch unvollendeten Bauwerk an.[2]

Der monumentale Hochaltar beherrscht den ganzen Kirchenraum. In der Mitte ist der Baum Jesse zu sehen, an den Seiten Szenen aus dem Leben von Marias und Jesus. In der Sakristei wird ein sogenannter Schandstein aufbewahrt, den die verführten Mädchen, aber auch die Verführer sonntags an einer Kette um den Hals bekamen.[3]




Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Georg Oprescu: Die Wehrkirchen in Siebenbürgen. Dresden 1961, 11f.
  2. Georg Oprescu: Die Wehrkirchen in Siebenbürgen. Dresden 1961, 20.
  3. Georg Oprescu: Die Wehrkirchen in Siebenbürgen. Dresden 1961, 21.