Santiago de Compostela

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Geschichte Santiago de Compostela

Zur Zeit Karl des Großen soll an der Stelle der heutigen Kathedrale eine aus Lehm und Steinbrocken errichtete Kapelle gestanden haben. Da diese für die Pilgerscharen zu klein war, wurde eine größere Kirche errichtet und 899 eingeweiht. Bei der Eroberung Santiagos im Jahre 997 zerstörte Al-Mansur die ganze Stadt zusammen mit dieser Kirche. Die Gründung der heutigen Kathedrale erfolgte 1078.

Im Stadtkern von Santiago gibt es 10 alte Kirchen, die noch alle erhalten sind.

Kirchen

Kathedrale

Unter Diego I. Pelaez, einem als "überaus tüchtigen Krieger und freigebigen Mann" beschriebenen Bischof von Santiago (1070-1088), wurde der Bau der Kathedrale 1078 begonnen. Die beiden 75 Meter hohen Türmen entstand 1738-1750.

Mitte des 18. Jh. kam nach 44 Jahren Bauzeit vor die ursprünglichen Kathedrale die barocke Westfassade mit ihrem typisch spanischen Treppanaufgang. Sie verbirgt die dahinterliegende rom. Westfassade mit der "Portico de la Gloria". Dieses wurde 1188 von Mateo, der auch galicischer Brückenbauer war, nach 20 Jahren Arbeit fertiggestellt. Es gilt als bedeutendste plastische Werk Spaniens. Unter dem Tympanon mit Christus in der Mitte sitzt der hl. Jakobus mit Pilgerstab und Schriftrolle, die ihn als Apostel ausweist. In gleicher Höhe links und rechts am Portal sind die übrigen Apostel dargestellt.

Die Kathedrale selbst ist in reinster Romanik gehalten, jedoch mit sehr hochgezogenen Arkaden und schlanken Säulen. Dadurch wirkt das Tonnengewölbe wunderbar leicht, fast schon so wie in der Gotik.

Mit ihren 17 Kapellen, 3 Museen, der großen Sakristei, einer Schatzkammer, dem Kapitelsaal mit Bibliothek, in der das Orginal des "Liber Sancti Jacobi" aufbewahrt ist, dem Kreuzgang, der Krypta mit dem Apostelgrab, der "Alten Kirche" unter dem Altarraum Portico de la Gloria, den Terrassen und Türmen ist die Kathedrale eine Heilige Stadt für sich.

Über dem Altarvorsatz, der aus 10 Zentner Silber gegossen wurde, steht eine romanische Holzplastik des hl. Jakobus. Sitzend, wie an der "Portico de la Gloria" hält er den Pilgerstab und eine Schriftrolle in den Händen. Im 17. Jh. erhielt er als Geschenk aus Südamerika einen barocken Überbau aus getriebenen Silberplatten, sowie auch die Edelsteine und Diamanten. Über eine Treppe kann sein Rücken erreicht und geküsst werden. Die Umarmung des hl. Jakobus wird "Acolada" genannt.

Eine Berühmtheit ohne gleichen der Kathedrale von Santiago ist der "Botafumeiro". Es handelt sich dabei um ein einen riesigen Weihrauchkessel, der an hohen kirchlichen Festtagen und bei besonderen Anlässen im Mittelgang der Kathedrale aufgehängt wird und von einigen Männern in Schwung gebracht wird. Es gibt zwei Exemplare von ihm. Der alte stammt aus dem Jahre 1851 und einen ganz neuen. Der neue wurde notwendig, da die Soldaten Napoleons den alten 1809 "mitgenommen" haben.

Tiraboleiros ist der Leiter der 9-köpfigen Gruppe, die den Botafumeiro bedient, das größte Weihrauchfass der Welt. Von 8 Kirchendienern wird beim Gloria Santiago dieses 50 kg schwere Weihrauchfass (16. Jh.) in die Höhe gezogen. Es schwingt mit einem einzigartigen Mechanismus im Querschiff der Kathedrale. Die gefährliche Situation für den Tiraboleiros ist das Abfangen des Botafumeiros. Mit einer gekonnten Drehung fängt er den Schwung ab und bringt es damit zum Stillstand.

Die Kathedrale ist nicht nur eine der ältesten und schönsten, sondern auch eine der größten Kathedralen der Welt. Der spätgotische Kreuzgang der Kathedrale ist gewaltig wie auch schön.

An der Basis der Mittelsäule der "Pórtico de la Gloria",, zum Mittelschiff hin, ist eine jugendliche Gestalt dargestellt. Sie soll ein Selbstporträt des Künstlers Mateo sein, der dieses herrliche romanische Portal geschaffen hatte. Von den Einwohnern Santiagos wird er auch als "Santo dos Croques", als der "Heilige der Kopfnüsse", genannt, weil sie gegen ihn die Köpfe ihrer Kinder stoßen, damit sie klug werden.

Bei den Ausgrabungen 1955 wurde das Grab Theodomir gefunden, des Bischofs von Iria Flavia. Die Deckel trägt die Inschrift: "In diesem Grab ruht / der Knecht Gottes Theodomir, / Bischof des Sitzes in Iria, welcher starb / am 13. Tag vor den Kalenden des Novembers der Ära 885."

  • Am nördlichen Portal sind über 120 Skulpturen zu sehen.
  • Der silberne, neoromanische Reliqueinschrein in der Krypta ist aus dem Jahre 1896.

Sehenswürdigkeiten

Rathaus

Der Kathedrale gegenüber ist das heutige Rathaus. Einst war es der bischöfliche Palast "Palacio Rajoy". Im mittleren Giebelfeld ist die Schlacht von Clavijo in Relief abgebildet. Darüber ist der Apostel in Überlebensgröße als "Jakobus Matamoros", dem Maurentöter, dargestellt.

Hotel de los Reyes Catolicos

1492 wurde für reiche Pilger auf der linken Seite des Domplatzes das Pilger-Hospiz "Hospital Real de Peregrinos" erbaut. Zahlreiche unterirdische Gänge verbinden es mit der Kathedrale und dem romanischen Palast des Erzbischofs rechts nebenan. Anlässlich des Heiligen Jahres wurde 1954 das alte Hospiz sorgfältig restauriert. Daraus wurde dann eines der edelsten Luxushotels in Europa, das "Hotel de los Reyes Catolicos" (Hotel der katholischen Könige).

Sonstige Infos

Am Brunnen des Nordportals konnten sich die Pilger waschen und wurden neu eingekleidet. Die alten Kleider wurden am eisernen "Lumpenkreuz" auf dem Dach der Kirche verbrannt. Am Ziel der langen Pilgerreise angekommen, waren die ganzen Strapazen und Gefahren des Weges vergessen. "Sobald der Wallfahrer diese Schwelle des erneuerten Lebens überschritten hatte, öffnete sich vor ihm der lange Fußmarsch von der Toskana bis nach Galizien wie der geläuterte Lauf des menschlichen Lebens, der vom Vergehen zur Vergebung führt. Wie die Vorwegnahme einer Geburt im Himmel erfüllte sich wie ein Durchgangsritus, wenn der Pilger durch den 'Portico de la Gloria' in die Kathedrale von Compostela eintrat."

Nach dem alten Pilgerführer aus dem LSJ hatte Santiago 7 Tore durch die ein Pilger in das Innere der Stadt schreiten konnte. Im einzelnen hießen dieses Tore: "Porta Francigena" (Französisches Tor), "Porta Penne" (Felsentor), "Subfratribus" (Tor unterhalb der Brüder, gemeint waren die Brüder des alten Jakobshospizes), "Porta de Sancto Peregrino" (Tor des hl. Pilgers), "Porta de Falgueriis" (Tor an der Farnwiese), "El Padron", "Porta de Susannis" und die "Porta de Macerellis".

Der alte Pilgerführer gibt 10 Kirchen in Santiago an. Sie sind dem hl. Jakobus, dem hl. Petrus, dem hl. Michael, dem hl. Martin, der Dreifaltigkeit, der hl. Susanna, dem hl. Felix, dem hl. Benedikt, dem hl. Pelagius und der hl. Maria geweiht.

Der alte Pilgerführer nennt bei der genauen Beschreibung auch die 3 Hauptportale und 7 kleiner Portale. Letztere lauten "Portal der hl. Maria", "Portal des hl. Weges", "Portal des hl. Pelagius", "Portal des Kapitels", "Portal des Steinbruchs", "Portal des Steinbruchs" (doppelt vorhanden) und "Portal der Grammatikschule".

Der Brunnen auf dem Vorplatz der Kathedrale, so wie ihn der alte Pilgerführer beschreibt, wurde im 15. Jh. zerstört. An seiner Stelle wurde ein neuer Brunnen vor dem Südportal errichtet. Die Schale dieses Brunnens, in dem "fünfzehn Menschen bequem darin baden können", so der Pilgerführer, befindet sich heute im Innenhof des Kreuzgangs. Der Brunnen hatte die Innschrift: "Ich, Bernhard, Schatzmeister des hl. Jakobus, habe dieses Wasser hierher geleitet und das vorliegende Werk geschaffen, zu meiner und meiner Verwandten Seelenheil, im Jahre der Ära 1160, am dritten Tag vor den Iden des April."

Der Pilgerführer beschreibt den Brunnen genau: "Wenn wir Franzosen in die Basilika des Apostels hineingehen wollen, treten wir von Norden her ein. Vor diesem Eingang, neben der Straße, liegt das Hospital der armen Pilger des hl. Jakobus; dort befindet sich auch jenseits der Straße ein Vorhof, zu dem man neun Stufen hinabsteigt. Am Ende der Stufen zu diesem Vorhof befindet sich ein wunderbarer Brunnen, der auf der ganzen Welt nicht seinesgleichen hat. Er ruht auf einem dreistufigen Sockel, welcher ein wunderschönes Steinbecken trägt; dieses ist wie eine Schale oder Schüssel rund und hohl und so groß, daß, wie ich glaube, fünfzehn Menschen bequem darin baden können. Aus seiner Mitte erhebt sich eine bronzene Säule, welche unten breiter ist; sie liegt sieben Grundsteinen auf und ist von angemessener Höhe. Aus der Spitze gehen vier Löwengestalten hervor, aus deren Mäuler vier Wasserfontänen entspringen, um die Jakobspilger und die Einwohner zu erfrischen."

Nach dem alten Pilgerführer, der das Ziborium, das bis in das 15. Jh. den Altar überdachte, genauestens beschreibt, so dass eine Rekonstruktion dessen möglich ist, enthielt eine Tafel mit der Inschrift: "Diese Tafel ließ Diego II., Bischof von Santiago, im fünften Jahr seines Episkopats schaffen. Er hat aus dem Schatz des hl. Jakobus fünfundsiebzig Silbermark bezahlt."

Auf einem Portal der Kathedrale ist neben der Versuchung Christi eine Frau zu sehen, von der es heißt, "sie hält in ihren Händen das schändliche Haupt ihres Versuchers, das von ihrem eigenen Ehemann abgeschlagen wurde; zweimal am Tag küsst sie dieses Haupt, von ihrem Mann dazu gezwungen. Oh, welch ungeheure und bewundernswert gerechte Strafe für die ehebrecherische Frau; man sollte sie allen erzählen!"

Die monumentale Glaubensburg der Franziskaner San Franciso soll nach der Gründungslegende dadurch entstanden sein, dass Franz von Assisi 1215 einen frommen Laien bestärkte, dieses Kloster zu gründen.

Hansjörg Sing bezeichnete Santiago als "Westliches Jerusalem".

Quellen und weitere Infos

Einzelnachweise

Literatur

  • Yves Bottineau: Der Weg der Jakobspilger. Geschichte, Kunst und Kultur der Wallfahrt nach SdC. Bergisch Gladbach (2)1992.
  • Alois Fink: Straßen nach Santiago de Compostela. München 1988.
  • Norman Foster: Die Pilger. Reiselust im Namen Gottes. Frankfurt 1982.
  • Mair-Madeleine Gauthier: Straßen des Glaubens - Reliquien und Reliquiare des Abendlandes. Aschaffenburg 1983.
  • Klaus Herbers (Hg.): Libellus Sancti Jacobi. Auszüge aus dem Jakobusbuch des 12. Jahrhunderts. Tübingen 1997.
  • Klaus Herbers: Mit einem ma. Pilgerführer unterwegs nach Santiago de Compostela. Tübingen (6)1998.
  • Klaus Herbers, Robert Plötz (Hg.): Nach Santiago zogen sie. Berichte und Pilgerfahrten ans "Ende der Welt". München 1996.
  • Enriquez de Salamanca: Der Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Freiburg u.a. 1992.
  • Sing
  • Spanien Nord
  • Breitenbach

Links

Weblinks