San Juan de la Pena

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Der Name des Klosters geht, einer Überlieferung nach, auf den Einsiedler Juan zurück, der dort im 8.Jh. ein kleines Oratorium gebaut hatte. Um 855 erhielt das kleine Kloster mit einer Schenkung des Königs García Jiménez von Navarra, der auch dort begraben liegt. Sancho III (1000-1035) rief als erster Herrscher Spaniens Mönche aus Cluny über die Pyrenäen. „Sie gründeten zwischen 1020 und 1100 mindestens 12 Klöster, denen bis 1150 noch einmal etwa weitere 12 folgten. ... Als erstes Kloster, das Mönche aus Cluny in Spanien gründeten, kann San Juan de la Pena nachgewiesen werden. ... Man gründete jedoch nicht auf jungfräulichem Boden, sondern übernahm und reformierte lediglich eine bestehende monastische Gemeinschaft, die sich bereits 858 oder noch früher dort festgesetzt hatte.“ (Dieter Jetter) Deren Kloster mit einer kleinen mozarabischen Doppelkapelle wurde 999 von dem arabischen Feldherrn Al Mansur überfallen und zerstört.

Sancho Mayor von Navarra ließ das Kloster erneuern. Später erhielt es von versch. Königen weitere Schenkungen, so dass einige hundert Orte abgabenpflichtig waren. Ramírez V. versah es mit so großen Privilegien, dass es ein spanisches Gegenstück zu Cluny hätte werden können. Sancho Garcés III. (1000-1035) führte 1025 die cluniazensische Reform ein und 1071 wurde anstelle der bislang mozarabisch gefeierte Liturgie durch das röm. Ritual abgelöst. Bei der Vereinigung Aragoniens mit Katalonien verlor das Kloster an Bedeutung. Es erlebte mehrere Brände und im 18.Jh. zogen die Mönche in den Neubau auf der Höhe um.

Im Kloster ruhen die Gebeine der Gründer Voto und Felix. Von hier stammen die Reliquien des hl. Indalecio, die heute in Jaca ruhen. Die bedeutende Reliquie war der Gralskelch, der viele Pilger anlockte. Heute ist er in Valencia.

Wegen seiner versteckten Lage wurde es Zufluchtsort der Christen bei den Anstürmen der Mauren. Dort entstand auch ein Zentrum des Widerstandes. Das Kloster spielte auch eine große Rolle bei der Einführung der röm. Liturgie in Spanien, die gegen Ende des 11.Jh. an die Stelle des westgot. Ritus trat.

Das Kloster stand zwar im Zentrum der Reconquista, aber trotzdem ist auch hier der maurische Einfluss mit seinen Hufeisenbögen unverkennbar. Im rom. Pantheon wurden damals die Sarkophage der Könige von Navarra und Aragon versteckt, was ihm den Namen Pantheon der Könige gab. Es sind 27 Sarkophagen aus dem 11.-14.Jh. Die Grabplatten zeigen meist das Kreuz mit 4 Rosetten (Wappen des Gründers von Navarra, Iñigo), Chrismon und Lamm.

Für den rom. Kreuzgang unter dem Felsen sollte Zeit genommen werden. 1809 wurde es von Suchets Truppen zerstört.

Kirche ist doppelgeschossig: Unten eine mozarabische Kirche (um 920.) und ein großer Nebenraum, Konziliensaal genannt. Es dürfte der Schlafsaal der Mönche sein. Oben ist eine rom. Kirche (1094 geweiht) mit 3 in den Felsen gehauenen Apsiden und die zwei Kapellen um 1433 und 1631. Der Kreuzgang (um 1150) ist wegen seiner Kapitellskulpturen berühmt.

Eremita Virgen de la Cueva ist ca. 8 km südl. (Luftlinie). An einer Felsengrotte wurde eine Marienkapelle errichtet. Hier sollen 300 Edelleute im Jahre 724 ihren Willen zum Widerstand gegen die Mauren proklamiert haben. Somit stellt dieser Ort das Gegenstück zu Covadonga bei Oviedo da, wo sich im Westen - ebenfalls an einer Grotte und Marienkapelle - der Widerstand formiert haben.

Die beiden Brüder Voto und Felix sollen sich vor den Mauren aus Zaragoza geflüchtet und hier eine Einsiedelei gegr. haben (8.Jh.). Aus dieser Einsiedelei wurde das Kloster San Juan de la Pena.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise