Puente la Reina de Jaca

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Zuvor hieß die alte Stadt "Gave", vom baskischen Wort für Weizen abstammend. Außer Weizen gibt es auch schweren Rotwein, den "Vino de Moro", den Wein der Mauren. Noch heute nennen die Bewohner Puenta la Reina die Jungfrau Maria noch liebevoll auf baskisch "Arnatequi", die Weinspenderin.[1]

Im 11.Jh. wird Puent la Reina als "Ponte Regina" erwähnt. Im Zuge der Neubesiedlung (Repoblación) wurde die Stadt von AlfonsoI. (1104-1134) mit verschiedenen Rechten ausgestattet.[2]

Puente la Reina entstand aufgrund der Wallfahrt ab dem 11.Jh. unter Alfons dem Kämpfer, der die Ansiedlung von Franken förderte. Aufgrund des Brückenbaus wurde der Ort als "Ponte de Arga" oder "Ponte Regine" bekannt, den die Königin mit vorangetrieben hat.[3]

Die Stadt hat 4 sehenswerte Kirchen, Wehrmauern aus dem 13.Jh., Reste eines Hospizes und Bauten des Templerorden. In der Iglesia de Santiago befindet sich eine der besten Jakobusdarstellungen, eine Holzplastik aus dem 14.Jh.[4]

Sie wurde im 12.Jh. romanisch errichtet, wurde aber 1543 völlig umgebaut. Zwei romanische Portale um 1200 sind noch erhalten geblieben. Im nördlichen Querhaus steht die populäre farbige gotische Skulptur des Jakobus als Pilger.[5]

Gleich nach dem Ortseingang links sind die Überreste des Hospitals des Gekreuzigten und seine noch gut erhaltene Kapelle. In der Stadt gibt es noch eine Jakobuskirche, deren Portal aus dem 12.Jh. stammt.[6]

Das Y-förmige Kreuz ist das wohl ungewöhnlichste und berühmteste Kreuz Spaniens. Ein unbekannter deutscher Pilger hat es im 14.Jh. geschnitzt und auf seinem Rücken tragend bis nach Puenta la Reina gebracht.



Das Puente la Reina de Jaca, wahrscheinlich das Osturit des LSJ, darf nicht mit dem später folgenden und auch berühmteren Puente la Reina verwechselt werden.

Die Kirche mit dem Y-Kreuz soll von den Tempelrittern erbaut worden sein. Sie gehörte zu einem Kloster. In der Kirche befand sich auch das prinkvolle Alabastergrabmal des Klostergründers Juan de Beaumont. Es wurde im 1.Carlistenkrieg 1836 zerstört. Garcia Ramirez übergab den Templern 1142 die ganze "Villa Vieja".1 Ihnen gehörte somit die ganze Stadt mit Umland, bis sie dann am 3.April 1312 auf dem Konzil von Vienne von Papst ClemensV. verboten wurden. Danach verfiel auch die Kirche. Erst 300Jahre später soll der Johanniterorden die inzwischen zur Ruine verfallene Kirche wieder neu errichtet und mit 300 "cofrades nobles" besetzt haben. Daher habe sie anstelle des ursprünglichen einen heute zwei Kirchenschiffe. Das Portal sei noch aus der Zeit der Templer.[7]

Gleich am Ortseingang steht das im Heiligen Jahr 1965 aufgestellte, eiserne Denkmal des Jakobspilgers des Künstlers Gerardo Brun. Sie trägt die Inschrift: "Y desde aquí todos los caminos a Santiago se hacen un solo." "Und von hier aus werden alle Wege nach Santiago eins."[8]

1447 wurde in Puenta la Reina von einer 300 Mann starken Bruderschaft ein großes Hospiz für deutsche Pilger gebaut.[9]

Am Ortsausgang ist die "El puente de la reina", die Brücke der Königin, nach der diese Stadt benannt wurde. Die Brücke soll von der Gemahlin König Sancho GarcesIII. gestiftet worden sein. Jedoch liegt die Wahrheit näher daran, daß es deren Schwiegertocher Dona Estefani war. Mit Hilfe diese Bilderbuchbrücke überqueren die Pilger auf ihrem Weg nach Santiago schon seit rund 1.000Jahren den Rio Arga.[10]

Ende des 11.Jh. wurde von Königin Dona Major für die Pilger eine Brücke über die Arga gebaut.[11]

Die Brücke besaß einst an ihren Enden je einen Verteidigungsturm. In der Mitte der Brücke befand sich ein Türmchen mit einem gotischen Marienstandbild, der Jungfrau von Le Puy. Über sie erzählt eine Legende, daß der Vogel chori sie regelmäßig besuchte und wusch. 1834 wurde das Standbild in die Iglesia de San Pedro gebracht.

Es ist nicht nur der Übergang über die alte Pilgerbrücke und der Besuch der romanischen Kirchen Puente la Reinas, die dem heutigen Pilger die Möglichkeit geben, sich in die Zeit der großen Pilgerzüge nach Santiago versetzen zu lassen. Es läuten bis heute bei Sonnenuntergang noch 40 Glockenschläge, mit denen einst herannahende Pilgern angekündigt wurde, daß gleich die Stadttore geschlossen werden.[12]

Wie das Leben im Mittelalter in Puente la Reina aussah, beschrieb der irische Hispanist Walter Starkie: "Die Menschenmengen, die auf den langen engen Gassen zusammenkamen, waren nicht nur Pilger, denn die Stadt war weithin berühmt als Umschlagplatz für Waren, die aus den entlegensten Teilen Europas stammten, und die Krämer, die ihre mit Ballen beladenen Esel antrieben, kamen auf den Spuren der Jakobspilger aus den großen Handelsstädten Italiens und Frankreichs."[13]

Von der Jakobuskirche des 12.Jh. ist nur noch das Portal erhalten. In der Spätgotik wurde sie einschiffig neu erbaut und 1545 eingeweiht. Im 18.Jh. erfurh sie verschiedene Erweiterungen. Ihre klassizistischen Türme sind weithin sichtbar. And en seitlichen Pfeilern des Portals sind noch die Krazspuren der Pilger durch die Jahrhunderte zu sehen, die sich "heilkräfitgen" Staub mit nach Hause nahmen. Im Innern hat die Kirche 5 vergoldete Barockaltäre. Der Retabel des Hochaltars zeigt in der Mitte den hl. Jakobus, rechts das Martyriums des Kirchenpartons und links die Erscheinung Mariens in Zaragoza. Das bekannteste Stück ist die Holzplastik des Apostels aus dem 14.Jh., volkstümlich "La Beltza" genannt.[14]

Die "Iglesia de la Trinidad" ist der Santiagokirche gegenüber. Der Trinitarierorden hat dort wohl sein ältestes Kloster in Spanien errichtet. Er hatte das Ziel, christliche Gefangene von den Mauren freizukaufen. Seine Gründer Felix von Valois und Johannes von Matha, die ihn 1198 ins Leben riefen, sind an der Fassade dargestellt. Die Mitglieder lebten nach der Augustinerregel mit strengen Zusätzen. Da so kein Pferd reiten durften bekamen sie den Namen "Eselsbrüder".[15]

Im Mittelalter bekamen die Pilger von dem Kloster ein Pfund Brot, Wein und Milch, im Winter ein Feuer und ein gutes Bett. Auch durften sie 2 Tage lang bleiben.[16]


26 km südl. ist die Klosterkirche San Pedro (1082). Es ist ein großer, einschiffiger Bau mit tonnengewölbtem Langhaus, Querschiff und ebenso weiträumiger Apsis. In ihr ist eine Marienstatue aus dem 13.Jh. und mehrere Retabel des 15. und 16.Jh. Von dem Kloster ist nichts mehr erhalten. Es musste schon früh einen großen Ruf gehabt haben, denn um 848 besuchte der andalusische Märtyrer und Heilige Eulogius das Kloster. Später residierten hier die Bischöfe von Huesca, als dieses maurisch besetzt war.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Forster N., S.263f.
  2. Vgl. Hell: Nordspanien, 135.
  3. Vgl. Salamanca, 65.
  4. Vgl. Fink, 121.
  5. Vgl. Salamanca, 67.
  6. Vgl. Bottineau, 267.
  7. Vgl. Rohrbach, 68; Salamanca, 66.
  8. Zitiert nach: Salamanca, 65.
  9. Forster N., S.265.
  10. Vgl. Rohrbach, 71-72.
  11. Forster N., S.263.
  12. Vgl. Salamanca, 67.
  13. Zitiert nach: Salamanca, 65-66.
  14. Vgl. Hell: Nordspanien, 136.
  15. Vgl. Hell: Nordspanien, 136.
  16. Vgl. Hell: Nordspanien, 135.