Jaca

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818 m NN

Das Land um den Rio Aragón wurde zusammen mit dem vorröm. Iak um 200 v.C. von den Römern erobert und befestigt. Später zogen die Westgoten durch. Dank ihrer starken Mauern widerstand es dem Ansturm der Mauren. 760 konnte sogar in der Nähe ein Heer des maurischen Gouverneurs von Huesca geschlagen werden. Noch heute wird am 1.Dienstag im Mai das Fest Moros y Cristianos, die Schlacht am Rio Aragón, gefeiert. Junge Mädchen zeigen, wie die Frauen Jacas bei der Schlacht mitgekämpft haben.

Nach der Überlieferung entstanden im frühen MA einige kleine Grafschaften. Ende des 10.Jh. kam die Grafschaft Aragón durch Heirat König García Sanchez II. an Navarra. Sein Enkel Ramíro I. (1035-1063) erhielt Hocharagonien als Erbteil. Er machte 1035 daraus ein selbständiges Königreich mit Jaca als Hauptstadt und verlieh 1063 der Stadt Sonderrechte, die bald als Vorbild für die Städte Estella, Sangüesa, Puente la Reina u.a.m. dienten. Sancho Ramirez (1063-1094) machte aus Jaca eine Bischofsstadt und begann sogleich mit dem Bau der Kathedrale Durch fortschreitende Eroberungen maurischer Gebiete wurde es immer größer. 1096 wurde Huesca und 1118 Zaragoza Hauptstadt. Die Stadt besaß vormals eine Kirche und ein Jakobus-Viertel. Ludwig VII. machte hier 1154 auf dem Rückweg von Compostela Station.

Die im 16.Jh. von Philipp II. errichteten Zitadelle hat den Grundriss eines fünfzackigen Sterns. 1996 bewarb sich Jaca vergeblich als Austragungsort der Winterolympiade.

Am Ortseingang steht li. der N.330 nach der Puente Torrijos die Ermita San Cristóbal. Der Weg führte früher nicht mitten durch die Altstadt Jacas, sondern umging sie am linken Ufer des Aragón, auf dem sog. Weg von Mocorones, benannt nach dem Ort, wo der der Sieg über die Mauren errungen wurde. MA-liche Pilger betraten Jaca nur durch die Sankt-Peters-Pforte. Pilger, die eindeutig an Epidemien oder der seit den Kreuzzügen weit verbreiteten Lepra erkrankt waren, blieb der Zugang zur Stadt verwehrt. Für diese Pilger gab es außerhalb der Stadt ein Lazarushospiz, in dem sie betreut wurden. Für die anderen standen in Jaca 4 Klosterherbergen bereit. Bei deren Überfüllung wurde in den Vorhallen oder den Kreuzgang der Kathedrale übernachtet. Neben der Jakobskirche fanden sie ein ganzes Jakobus-Viertel vor. Die Kirche ist verschwunden. Vom Nachfolgebau des 11.Jh. sind Mauerreste in einem modernen Bau verwendet worden.

Kathedrale (1040-1076), die erste rom. Kathedrale Spaniens, wenn nicht gar Europas, ist mit ihren Skulpturen eng mir San Isidoro in Leon verwandt. Trotz später got. Umbauten blieb noch vieles der Romanik erhalten, wie z.B. die Säulenbemalung im Chorumgang. Der große offene Narthex bot den Pilgern Schutz. Das Tympanon des Westportals ist aus der Zeit um 1100. - Die Darstellungen des Tympanons sind durch Inschriften erläutert: In der Mitte das Christusmonogramm; li. ein Löwe (Christus) schont den Sünder, der sein Laster (Schlange) bekämpft; re. der Löwe (Christus) überwindet den Tod (Bär) und den Teufel (Basilisk).

Die Plastiken der Kapitelle von Jaca haben durch ihre künstlerische Qualität, Lebendigkeit und Feinheit die Bildhauer entlang der Pilgerstraße beeinflusst. Die ältesten sind um 1100 und befinden sich außen an der südl. Apsis, die jüngsten in der Südvorhalle (2.Viertel des 12.Jh.), die auch am besten erhalten sind. An den Kapitellen sind u.a. Abrahams Opfer (re. am Portal), die Berufung Balaams und die Legende des hl. Sixtus zu sehen.

Die dreischiffige Basilika mit quadratischem Turm hat 3 gestaffelte Apsiden. Das Mittelschiff hatte wohl ein Tonnengewölbe und die Seitenschiffe wohl Holzdecken. 1598 erhielten alle got. Schiffe ein got. Kreuzrippengewölbe. Über den rom. Kapitelsaal kommt man in den Kreuzgang (mit rom. Kruzifix), von dem nur eine Seite aus dem 11.-12.Jh. stammt, der Rest aus dem 18.Jh. Daran schließt sich das Diözesanmuseum an.

In der Kathedrale werden Reliquien des hl. Indalecio verehrt. Er soll einer der 7 Jünger des Jakobus gewesen sein und als erster Bischof von Urci in Almeria und von Villafranca Montes de Oca geweiht worden sein. Seine Gebeine wurden 1084 aus dem Kloster San Juan de la Peña nach Jaca überführt, wo sie auf dem Hauptaltar von Jaca in einer Urne aus vergoldetem Silber (1735) ruhen.

Iglesia de Santiago besitzt einen rom. Turm und andere Reste aus dem ursprünglichem Bau.

Ermita de Sarsa ist eine rom. Wallfahrtskirche, die am Fuß der Pena Oroel stand, wurde im Südosten der Altstadt wieder aufgebaut.

San Salvador y San Ginés (12.Jh.) gehört zu einem Benediktinerinnen-Kloster. Die Kirche besitzt rom. ein Portal, Figuren und Kapitelle, eine bemalte Christusfigur, aus der Krypta stammende, auf Leinwand übertragene Fresken im Linearstil (13.Jh., heute im Diözesanmuseum) und den rom. Sarkophag der Dona Sancha (12.Jh.). Sie war die Tochter Ramíros I. und Gründerin des Klosters Santa Cruz de las Serós. Der Sarkophag stand ursprünglich im dortigen Kreuzgang, kam aber in die Stadt, als die Nonnen nach Jaca zogen.

Puente del San Miguel (15.Jh.) mit ihren 3 Spitzbögen, doppelseitiger Brüstung und 2 Pfeilerköpfen überschritten schon viele Santiago-Pilger den Aragón.

Hospital de la Salud für die leprakranken Pilger stand vor dem Ortseingang. Von ihm ist nur noch ein Kapitell übriggeblieben. Es ist in den Gärten ausgestellt, die heute seinen Namen tragen. Zitadelle (16.Jh.) sind die Torre del Reloj und de la Cárcel, dem Uhr- und dem Gefängnisturm, sehenswert.

Eurosia von Jaca (+714) starb in Jaca.

Ludwig VII. von Frankreich brach von Jaca aus zu seiner Wallfahrt nach auf.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise