Périgueux
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Land: | Frankreich
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Bundesland: | {{{Bundesland}}}
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Kanton: | {{{Kanton}}}
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Region: | Aquitanien
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Bezirk: | {{{Bezirk}}}
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Département: | Dordogne
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Landkreis: | {{{Landkreis}}}
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Koordinaten: | 45.1835 N 0.7220 E
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Pilgerroute: | {{{Pilgerroute}}}
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Höhe (m ü. NN): | 75-189 m
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Fläche (in km2): | 9,82 km²
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Einwohner: | 30.000
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Postleitzahl: | 24000
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Wikipedia (DE): | Périgueux (DE)
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Wikipedia: | Périgueux
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Website des Ortes: | Ort Périgueux
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Album: | {{{Album}}}
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Geschichte
Das kelt. Gaulois Pétrocorés hatte hier eine bedeutende Festung. Als galloröm. Vesuna war es nach Burdigala (Bordeaux) die wichtigste röm. Kolonie in Gallien. Barbaeneinfälle (275) verwüsteten die aufblühende galloröm. Stadt. Aus Gründen der Verteidigung wurde es auf 5,5 ha verkleinert und mit einer Befestigungsmauer umbaut. Im 5. Jh. wurde hier eine Abtei gegründet.
Périgueux ist ein gutes Beispiel einer Doppelstadt: Die alte Cité war die Stadt des Bischofs. Der Graf besaß die nahegelegene Burg. Die Bischofsstadt besaß das Grab des hl. Front, des legendären 1.Bischofs von Périgueux. Es wurde Ziel zahlreicher Pilger. 1. bezeugter Bischof ist der Arianer Paternus (um 360). Im 10. Jh. entstand hier das Regularkanonikerstift St-Front.
Nach der Einigung der rivalisierenden Bevölkerung wurde 1240 die Stadt gegr., die rasch eine wirtschaftliche Blüte erlangte. 1330 hatte es 2447 Haushalte. Unter Missernten, schlechter Hygiene, dem 100jährigen Krieg, der Pest, den Religionskriegen und den Bauernaufständen hatte die Stadt schwer zu leiden. Erst 1490 hatte es wieder 2110 Haushalte.
Im 19. Jh. ließ die Stadt ihre Befestigungsmauern einreißen. Wer den Hügel mit der Kathedrale vom Fluß aus betrachtet, der fühlt sich in den Orient versetzt. Der byz. Einfluss findet sich auch im Innern der einschiffigen Hallenkirche im griech. Kreuz.
Der Périgord hatte einst ca. 250 Kuppelkirchen. Ein Viertel davon existiert nicht mehr. Wie San Marco von Venedig haben auch St-Front und St-Etienne ihr Vorbild in der Apostelkirche von Konstantinopel. Der Baustil breitete sich bis Saintes aus.
Kirchen
Kathedrale St-Front
St-Front (1120-1173) wurde nach dem Brand der Vorgängerkirche (11. Jh.) zunächst Abtei- und Stiftskirche errichtet und später zur Kathedrale erhoben. Diese größte frz. Kuppelkirche besitzt 5 orientalische Kuppeln. Die Kirche litt sehr unter den Religionskriegen und verlor ihren urspr. Charakter in der Restaurierung des 19. Jh. - Der Glockenturm (12. Jh.) erhielt bei der Restaurierung (19. Jh.) von Paul Abadie 17 kleine Türme hinzu. Unter ihm sind Reste der Vorgängerkirche (10. Jh.) zu sehen. - Im Innern besitzt die Kirche große Radleuchter nach byzant. Vorbild und ein aus Nußholz geschnitzter Altar (17. Jh.). - Das Kloster (12.-14. Jh.) enthält das verwitterte Pyramidendach, das einst den Turm abschloss. - Im rom.-got. Kreuzgang auf der Südseite (12.-14. Jh.) stehen einige merow. Sarkophage.
St-Etienne-de-la-Cite
St-Etienne-de-la-Cite (11./12. Jh.) eine der ältesten Kuppelkirchen Aquitaniens, bis 1669 die 1.Kathedrale von Périgueux, behielt die Orginalausführung dieses Baustiles bei. Sie liegt in dem Ortsteil, der das galloröm. Vésone fortsetzte. Das Schiff scheint aus dem 11. Jh. zu stammen, der Chor aus dem 12. Jh. 1577 wurde die Kirche von den Hugenotten z.T. niedergerissen, im 17. Jh. ausgebessert. Sie besaß einst 4 Kuppeln und ein Glockenportal. Heute sind nur noch 2 kuppelbedeckte Joche erhalten. - Die Kirche besitzt einen hochgot. Altar aus Eichen- und Nußholz. Links ein mit feinen Skulpturen versehener Bogen (12. Jh.) unter dem sich das Grab des Bischofs Jean d´Astide befand. An der Südseite ist eine Ostertafel mit den Daten von Ostern zwischen 1163 und 1253. Bei der Kirche ist die Ruine einer röm. Arena.
Sehenswürdigkeiten
- Porte Normande (3. Jh.) liegt südwestl. der Arnea.
- Vieux Périgueux enhält viele alte und herrliche Häuser (z.T. 13. Jh.). Es ist das alte Stadtviertel, das die Kathedrale umgibt. Der mächtige, mit Pechnasen gekrönte und von Schießscharten durchbrochene Turm Mataguerre wurde 1477 rekonstruiert. Das Logis St-Front ist eines der schönsten Häuser. Die Mittelbauten (15. Jh.) sind durch einen eleganten Treppenturm (16. Jh.) verbunden.
- Ruinen von Vésone wurden im MA als Steinbruch verwendet. Trotzdem sind noch bedeutende Spuren röm. Zeit erhalten: Turm von Vésone wurde seiner rot-grünen Marmorverkleidung beraubt. In der Nähe hiervon die Cella eines einer Schutzgöttin geweihten Tempels. Reste eine Villa (1. Jh.) gruppieren sich um einen Innenhof. In einer Parkanlage integriert sind die Reste der 153-122 m großen Arena (1. Jh.) für 20.000 Zuschauer. Unweit davon erheben sich die Ruinen des Château Barrière, einer Burg mit Donjon (12. Jh.). Auch der Bischofspalast wurde auf den Spuren antiker Verteidigungsanlagen erbaut.
Sonstige Infos
Heilige
Die Pilger besuchten in Périgueux den Leichnam des hl. Bekenners Fronto. Er soll in Rom vom Apostel Petrus zum Bischof geweiht und zusammen mit dem Priester Georg nach Périgueux gesandt worden sein.
Legenden
Der hl. Fronto soll Missionar und 1.Bischof des Périgord gewesen sein.
Pilger
LSJ: Nach St-Léonard ist in der Stadt Périguex der Leichnam des hl. Bekenners Fronto zu besuchen. In Rom wurde er vom hl. Apostel Petrus zum Bischof geweiht und mit einem Priester namens Georg zur Verkündigung in diese Stadt gesandt. Als sie zusammen aufbrachen, starb Georg auf dem Weg und wurde bestattet, der hl. Fronto kehrte jedoch zum Apostel zurück und meldete den Tod seines Begleiters. Darauf gab Petrus ihm einen Stab mit den Worten: "Wenn du diesen meinen Stab auf den Körper deines Gefährten legst, so sprich: 'Erheb dich in Christi Namen aufgrund des Auftrages, den du vom Apostel erhalten hast, und führe ihn aus.'"
Und so geschah es. Durch den Stab des Apostels erweckte der hl. Fronto auf dem Weg seinen Begleiter vom Tode, bekehrte die genannte Stadt durch seine Predigt zu Christus, erleuchtete sie durch zahlreiche Wunder und wurde nach einem würdigen Tod in dieser Stadt in der Basilika beigesetzt, die in seinem Namen errichtet wurde. Dort werden allen Bittenden zahlreiche Wohltaten gewährt. Manche überliefern sogar, jener sei einer der Jünger Christi gewesen. Seine Begräbnisstätte ähnelt keinem Grab anderer Heiliger; sie ist mit äußerster Sorgfalt wie das Heilige Grab als Rotunde gearbeiet und übertrifft durch ihre handwerkliche Schönheit alle Ruhestätten der übrigen Heiligen.