Conques

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Land: Frankreich

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Höhe (m ü. NN): 221-653 m

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Geschichte

Conques ist ein Höhepunkt auf dem Le Puy-Weg. Der Name des Ortes leitet sich von dem lat. concha für Muschel ab, weil es ein muschelförmiges Tal ist. Die erste Klostergründung soll auf das 4. Jh. zurückgehen. Die Salvator-Kirche wurde mehrmals zerstört. Nach dem Abzug der Mauren (730) wurde die Kirche durch Pippin d.K. und Karl d.G. wieder aufgebaut. Karl stiftete auch eine Eremitage für Dadon sowie eine Bleibe für eine Mönchsgemeinschaft. Große Bedeutung erhielt das Kloster erst ab 866, als die Mönche die Reliquien der hl. Fides von Agen stahlen. Dazu ließ sich Arosnidus, ein Mönch von Conques, in das Kloster von Agen aufnehmen, arbeitete 10 Jahre dort im Kloster mit, bis er dann zum Wächter der Reliquie ernannt wurde. Nun war es ihm möglich das Haupt der hl. Fides zu rauben, während die Mönche von Agen beim Essen zusammen saßen. Arosnidus wurde nicht bestraft, sondern fand sogar einen Platz auf der Seite der

Auserwählten ganz re. außen am Tympanon der Basilika Ste. Foy. Nach dem Raub de Reliquie wurde Agen kaum noch von Pilgern besucht, während Conques rasch an Bedeutung gewann. Um die immer zahlreicher werdenden Pilger aufnehmen zu können, wurde die rom. Abteikirche gebaut. Der Aufschwung Conques ist auch auf die engen Beziehungen nach Nordspanien begründet. Als die Reconquista einen Kreuzzug gegen die Muslime unternahmen, beteiligte sich die Abtei aktiv daran. Auch half Conques bei der Organisation der neuen Diözese von Aragon und stellte deren Bischöfe. Das feste Band zwischen Conques und der Santiago-Wallfahrt wird auch durch den ihr geweihten Altar in der Kathedrale von sichtbar. Somit überlebte ihr Ruf um viele Jahre auch den Niedergang der Mutterabtei.

Der Kirchenschatz von Conques blieb vollständig erhalten, da er vor den Religionskriegen unter den Fußbodenplatten der Kirche vergraben wurde. Er ist nicht nur der wichtigste von Frankreich, sondern auch eines der wenigen Stücke, die uns erhalten blieben. Mit der Pracht der verschiedenartigen Steinen stellt sie Zeugnis der rom. Goldschmiedekunst auf ihrem Höhepunkt dar. Ausgestellt hiervon sind der sog. Pippinschrein (9. bis 11. Jh.), ein fünfeckiger Schrein (8. bis 13. Jh.), das Reliquiar Karls des Großen in Form des Großbuchstabens A (Ende 11. Jh.), die Laterne des Begon (Ende 11. Jh.), Tragaltäre des Begon (um 1100) und schließlich die goldene Sitzfigur der hl., Fides (Ende 11. Jh.).

Als Kirchenschatz und bedeutende Reliquie gilt der goldene Kopf der hl. Fides (Ste-Foy). Er ist ein wahres Kompendium europäischer Goldschmiedekunst vom 6. bis 16. Jh. Die goldene Porträtmaske stammt wahrscheinlich von einem röm. Kaiser des 4. Jh. (Diokletian?). Somit besteht die Möglichkeit, dass es der Kaiser ist, unter dem die hl. Fides als 13-jähriges Mädchen 303 den Märtyrertod erlitt.

Wenn die hl. Fides zu einer Prozession aus der Kirche geholt worden ist, dann wurde die Prozession mit Zimbeln und Elfenbeinhörnern begleitet. Für das Tragen der Reliquie sei auch eigens ein Pferd mit besonders weichem Gang ausgesucht worden.

1568 brannten die Protestanten die Kirche z.T. nieder. Die Basilika geriet in Vergessenheit, obwohl sie für Gottesdienste offen blieb. 1837 beauftragte die Gemeinde Conques einen Architekten mit dem Abbruch der Kirche. Es wurde „nur“ das Kloster (11. Jh.) abgerissen. Prosper Mérimée entdeckte auf seiner Inspektionsreise historischer Monumente im Jahre 1837 die Klosterkirche und trat mit Entschiedenheit dem Abbruch entgegen. Er sorgte unverzüglich für ihre Restaurierung. 1873 konnten Prämonstratenser-Chorherren nach Conques gerufen werden. 1950 fanden die Restaurierungsarbeiten durch das Einsetzen neuer Kirchenfenster ihren Abschluss. Heute steht der ganze Ort Conques unter Denkmalschutz.

Kirchen

Ste-Foy

Ste-Foy (1030-1120) ersetzte die karol. Vorgängerkirche und wurde am Hang begonnen. Nach dem Bau von Chor und Seitenschiff gab es ein Problem: Auf dem kleinen Platz vor der Abteikirche versammelten sich die Pilger um den wunderkräftigen Brunnen. Er erfreute sich so großer Beliebtheit, dass man es nicht wagte, ihn zu versetzen. Man würde damit riskieren, dadurch seine Wunderkraft einzubüßen. Somit wurde das Schiff der Abteikirche kürzer gebaut als geplant. Damit sind die Seitenschiffe länger als das Schiff selbst.

Das herrliche Portal (um 1130) war zur großen Pilgerzeit nicht sichtbar, da es im Schutz einer großen Vorkirche stand, so wie in Vézelay. Dieses bedeutenden Werke der rom. Plastik zeigt insgesamt 180 Figuren und Christus als Weltenrichter in der Mitte. Es war einst ganz in Gold und Farbe gefasst und muss sehr beeindruckend gewesen sein. Es gilt noch heute als in Stein gehauene, rücksichtslos zupackende Formensprache des 12. Jh. Inschriften kommentieren die anekdotischen Szenen, die die Begeisterung eines rom. Bildhauers ausdrückten. So braten z.B. re. unten zwei Hasen einen Jäger am Spieß über dem Feuer, ein Trunkenbold wird an den Füßen aufgehängt.

Die Kirche zählt zu den homogensten Bauwerken der Romanik. Das Mittelschiff der typischen Pilgerbasilika hat eine Höhe von 22 m, was durch die geringe Breite um so höher erscheint. Figürliche Darstellungen sind in ihrem Innern nur vereinzelt anzutreffen. Durch den Chorumgang kann der Pilger die Reliquie der hl. Foy umschreiten. Im Norden des Querschiffs ist eine plastische Plastik der Verkündigung, ganz im Stil des Portals. - In der Sakristei sind Fresken (15. Jh.), die das Leben der hl. Foy darstellen.

Der prachtvolle Kreuzweg (um 1100) wurde im 19. Jh. zerstört und als Baumaterial verwendet. In seinem Mittelpunkt stand ein rom. Klosterbecken aus grünem Serpentin, welches heute noch erhalten ist.

Ihr Kirchenschatz zählt zu den reichsten und bedeutendsten, die überhaupt aus jener Zeit erhalten sind. Ausgestellt hiervon sind der sog. Pippinschrein (9. bis 11. Jh.), ein fünfeckiger Schrein (8. bis 13. Jh.), das Reliquiar Karls des Großen in Form des Großbuchstabens A (Ende 11. Jh.), die Laterne des Begon (Ende 11. Jh.), Tragaltäre des Begon (um 1100) und schließlich die goldene Sitzfigur der hl., Fides (Ende 11. Jh.). Dieses Reliquar konnten durch zahlreiche Schenkungen von Gold und Edelsteinen so herrlich geziert werden.

Wie in Le Puy auch hier in dieser Kirche Zeugnisse der Begegnung des Islam mit dem Christentum: Ein Engel, der über der Szene schwebt, die die hl. Fides anbetend vor der Hand Gottes zeigt, hat in verschnörkelten kufischen Buchstaben auf dem Gewandsaum das arabische Wort „al-houm“ (Glückseligkeit, Glückseligkeit, Glückseligkeit, ...) stehen, endlos wiederholt. Der zweite Beweis ist auf dem Tympanon zu finden. Dort steht das arabische Wort „Ma-Challah“ (Gott hat es gewollt).

Sehenswürdigkeiten

Sonstige Infos

Heilige

Fides (+307), ihr Haupt wurde 855 von Agen nach Conques gestohlen.

Legenden

Die hl. Fides sei besonders reichen Damen im Traum erschienen, um deren schönsten Schmuck zu erbitten.

Pilger

LSJ: Die Burgunder und die Deutschen, die über die Straße von Le Puy nach ziehen, müssen das Grab der hl. Jungfrau und Märtyrerin Fides besuchen. Sie wurde von Henkern auf dem Berg der Stadt Agen enthauptet, dann brachten Engelschöre ihre heiligste Seele in Gestalt einer Taube zum Himmel und schmückten sie mit dem Lorbeer der Unsterblichkeit.

Zitat

  • Bernhard von Angers: „Wir waren bei unserer Ankunft vor ihr so eng von den vielen Gläubigen umgeben, die sich vor ihr niedergeworfen hatten, dass wir uns nicht verbeugen konnten. Ich war deshalb verstimmt und blieb stehen, um das Bild zu betrachten. In diesem Moment formulierte ich mein Gebet: 'Heilige Fides, deren Reliquie in diesem Blendwerk ruht, errette mich an Jüngsten Tag.' Danach warf ich lächelnd einen Blich zur Seite auf meinen Schüler Bernier. Ich glaubte, dass er unfähig sei, zu begreifen, dass so viele vernünftige Menschen sich vor einem stummen Objekt ohne Intelligenz verbeugen. Aber das waren leere Worte, kleinliche Gedanken, die nicht einem aufrichtigen Herzen entsprangen: dieses geheiligte Bild wird nicht mit Hilfe von Opfergaben idealisiert, sondern es wird in Erinnerung an das ehrwürdige Martyrium im Namen des allmächtigen Gottes verehrt. Doch ich, der sie verachtet hatte, als ob sie Venus oder Diana wäre, hatte sie ein Blendwerk genannt.“
  • Daniel Rops: „Gibt es ein leichteres rom. Kirchenschiff, ein luftigeres Gewölbe, ein mehr mit Licht und Freude erfülltes Gotteshaus? Sie ist die Rivalin der großen got. Kathedralen, die sie ankündigt.“
  • Bottineau gibt Conques für den heutigen Jakobspilger als die wohl wichtigste Station auf frz. Staatsgebiet an.

Logistik

Refugios

Campingplätze

Supermärkte

Quellen und weitere Infos

Anmerkungen

Einzelnachweise

Literatur

Links