Wehrerker

Aus SantiagoWiki
Version vom 28. Juli 2018, 09:25 Uhr von Klaus (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Wehrerker, Gusserker, Wurferker oder Pechnase bezeichnet man einen kleinen, nach unten offenen Vorbau (Erker) an den Mauern von Burgen und mittelalterlichen Festungen, aber auch an mittelalterlichen Stadtbefestigungen (Stadtmauern, Stadttore, Wehrtürme) und Wehrkirchen.

Der meistens über dem Burgtor angebrachte Wehrerker gestattete es, Ankömmlinge geschützt von hoher Position aus anzusprechen, doch diente er vor allem der Verteidigung des Tores und ist aus diesem Grunde in der Regel mit Schießscharten ausgestattet und hat gleichzeitig oft die Funktion eines Wurferkers.

Der Gusserker oder Wurferker ist mit Maschikulis bewehrt. Letztere dienten der Verteidigung des toten Schußwinkels unter dem Erker durch den Bewurf des Belagerers und seiner Geräte mit Steinen oder seltener dem Ausguss von siedenden Flüssigkeiten wie Wasser oder Öl. Ob dabei tatsächlich auch Pech zum Einsatz kam, ist zweifelhaft, doch geht auf diese Vorstellung die erst seit dem 19. Jh. gebräuchliche Bezeichnung Pechnase zurück.

Der Aborterker weist eine ähnliche Bauform auf und ist nicht mit dem Wehrerker zu verwechseln. Er dient zur Entsorgung von Exkrementen und befindet sich daher meistens über dem Burggraben, niemals aber über einem Tor oder einem Fenster.

In spanischen Donjons ist der Abort meist in einer Pechnase zu finden.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise