Köln

Aus SantiagoWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Geschichte

  • Germanen vom Stamme der Ubier siedelten sich an dem natürl. Hafenbecken an. Ab 85 v.C. wurde es Handels- und Verwaltungszentrum. Agrippa nahm es 39 v.C. in das Reich auf. Es beherbergte eine Vielzahl von Handwerksbetrieben, Thermen und privaten Häusern mit Wandmalereien und Mosaiken.
  • 50 n.C. wurde die Stadt zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium erhoben und mit it. Stadtrecht versehen. Die Stadtmauer (3,9 km lang, 19 Rundtürme, 9 Tore) umschlossen 98 ha. Als Hauptstadt der Provinz Germania besaß es wirtschaftliche, kulturelle und administrative Bedeutung. Das Hauptheiligtum (Capitolium) wurde durch Grabungen unter der Stiftskirche St. Maria im Kapitol nachgewiesen. Weitere Tempel dienten der Verehrung von Gottheiten einheimischen Ursprungs (z.B. kelt.-germ. Matronen-Göttinnen). 3 Mithräen sind festgestellt.
  • Köln wurde im 3. Jh. von Einfällen der Germanen betroffen. Gallienus schlug hier sein Quartier auf und machte Köln 260 zur Hauptstadt seines Gall. Reiches. Um 310 wurde im heutigen Stadtteil Deutz (Divitia) ein Kastell errichtet und durch eine Brücke mit Colonia verbunden.
  • 459 nahmen die Franken Köln ein und machten es zu ihrer Residenz. Im 6. Jh. ließen sie hier Münzen prägen.
  • In der karol. Zeit verlor Köln zugunsten Aachens an Bedeutung.
  • Um 800 wurde es zum Erzbistum erhoben. 881/882 zerstörten Normannen die Stadt.
  • Im 10.Jh. wurde Köln zu einem der bedeutendsten Marktorte des dt. Reiches mit vorbildlichem Marktrecht.
  • 1074 erhoben sich die Bürger gegen ihren Erzbischof Anno II. Mit der Schlacht von Worringen 1288 löste sich Köln endgültig von der Herrschaft der Erzbischöfe, doch erst 1475 wurde es offiziell freie Reichsstadt.
  • Im 11.Jh. wurden in Köln 3 Messen gelesen: zu Ostern, an Petri Kettenfeier (1. Aug.) und zum Severinsfest (23. Okt.).
  • Die Stadt musste 1106, 1180 und 1220 bedeutend erweitert werden. Es besaß 11 Feldtore und 2 Eckbastionen. Diese letzte Erweiterung setzte bis 1880 die Stadtgrenze, ein Areal von ca. 400 ha).
  • Im 14. Jh. herrschten 15 Geschlechter, die den Rat stellten.
  • 1370 kam es zu einem Aufstand der Weber.
  • 1464 führte Ulrich Zell den Buchdruck in Köln ein, das bald ein bedeutendes Zentrum der Buchproduktion wurde.
  • Das 15. Jh. gilt als Höhepunkt der Stadtgeschichte. Etwa 40.000 Einwohner machten Köln zur größten Stadt im Reich und zu einer europäischen Metropole. Wirtschaft und Kultur blühten.
  • 1794 besetzten frz. Truppen Köln. Die Gewährung des vollen Bürgerrechts für Protestanten und Juden, die Abschaffung der Zünfte (Gewerbefreiheit) sowie die Säkularisation von 1802 bedeuteten gewaltige Veränderungen. Mit der Übernahme der Rheinlande durch Preußen 1815 wurde die Hoffnung vieler auf Wiederherstellung der reichsstädischen Freiheit zunichte gemacht. Köln wurde Festung, Sitz der Bezirksregierung, wichtiger Handels- und Wirtschaftsort und Zentrum des rheinischen Liberalismus.
  • Am 5.1.1989 protestierten in Köln 15 Theolgie-Professoren in einem Text öffentlich gegen den röm. Druck auf die Bischofs-Ernennungen, die Erteilung und den Entzug der Missio canonica für Theologie-Professoren sowie gegen die Tendenz päpstl. Ansprachen (1988), die Nomen zur Geburtenregelung (Empfängnisverhütung) als „unfehlbar“ zu verstehen. Dieser Text wurde später von 220 Professoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden unterzeichnet und am 27.1.1989 erstmals publiziert. Die von der Hierarchie stark kritisierte Initiative veranlasste die Gründung der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie am 1.12.1989

1986 fand der 1. Weltjugendtag statt. Er war in Rom. Weitere waren:

  • 1987 in Buenos Aires (Argentinien) 1 Mill.
  • 1989 in SdC mit 0,6 Teilnehmern
  • 1991 in Tschenstochau mit 1,5 Mill.
  • 1993 in Denver (USA) mit 0,5 Mill Pilgern
  • 1995 in Manila (Philippinen) mit 4 Mill.
  • 1997 in Paris mit 1 Mill.Teilnehmern
  • 2000 in Rom mit fast 2 Mill. Teilnehmern
  • 2002 in Toronto (Kanada) mit 0,8 Mill.
  • 2005 fand in Köln der Weltjugendtag statt, von Papst Johannes Paul II. vorbereitet, von Papst Benedikt XVI. gehalten.

Christentum in Köln

  • 313 für die chr. Gemeinde ist ein Bischof Maternus bezeugt. Sein Sitz wurde bei Grabungen unter dem Dom identifiziert. Es begann ein reger Kirchenbau: St. Severin, St. Ursula und St. Gereon. Ein Bischof Euphrates nahm 342 an der Synode von Sardika teil. In der Vita des hl. Martin von Tours ist für 397 ein Bischof Severin genannt. Erst 565 ist ein Bischof Carentinus überliefert. Unter dem hl. Bischof Kunibert (627-648) wurde die Kölner Kirche reorganisiert. Die großen Lücken zwischen den Bischöfen bedeutet nicht ein Abriss der Tradition, sondern liegt eher in der schlechten Überlieferung begründet.
  • 870 wurde der Dom St. Peter und St. Maria geweiht. 1164 erhielt er die Hl. Drei Könige als Reliquien. 1248 wurde mit dem Neubau des Doms begonnen.
  • Das 1. Benediktinerkloster war St. Pantaleon (um 957 gegr.). Kaiserin Theophanu fand hier als Förderin ihre letzte Ruhestätte.
  • Erzbischof Everger (986-988) ließ Stift Groß St. Martin in ein Kloster umwandeln, das bis Ende 11.Jh. Schottenmönche beherbergte.
  • Im 11.Jh. besaß Köln 7 Männerstifte: St. Gereon (ehem. Cömeterialbasilika), St Severin (Cömeterialbasilika St Cornelius und Cyprian), St. Kunibert (ehem. St. Clemens), St. Andreas, St. Aposteln , St. Mariengarden (Weihe 1057) und St. Georg (1059 erwähnt).
  • Die Damenstifte waren: St. Maria im Kapitol, St. Ursula (Stift seit 922) und St. Cäcilien (941 bezeugt).
  • Im 12./13. Jh. kamen weitere Ordensgründungen hinzu: Augustiner, Mechtern (1180-1276); Augustinerinnen, St. Maximin (1188), Weiherkloster (1198); Dt. Orden, St. Katharina (um 1217); Zisterzienserinnen, Mariengarten (um 1220), Sion (1246); Minoriten und Dominikaner (1221); Dominikanerinnen, St. Gertrud (1257); Klarissen (1304); Karmeliter (1256); Augustinereremiten (1264); Weißfrauen (1229); Johanniter, St. Johann und Cordula (1237); Sackbrüder (1260-1275); Antoniter (1298); Alexianer (1306); Kreuzbrüder (1307); Kartäuser (1334); Brüder vom gemeinsamen Leben, Weidenbach (1402); Windelsheimer Kanoniker, Herrenleichnam (1426). Diese Auflistung macht deutlich, welch große Bedeutung Köln für die Orden hatte und welch geistliche Kraft im MA von Köln ausging. Insbesondere der Reliquienreichtum von 11.000 Jungfrauen förderte Ruhm und Attraktivität Kölns.

1313 war Köln in 19 Pfarreien aufgeteilt. Das ma. Köln besaß 35 Hospize.

  • 1164 kamen nach einem groß inszinierten Triumpfzug die Gebeine der Hl. Drei Könige nach Köln. Erzbischof Rainald von Dassel erbat sie sich vom Kaiser als Sold für die Teilnahme am Krieg gegen Italien. Mit ihnen nahm er auch eine Madonna aus S. Celso in Mailand mit nach Köln. Ihre got. Nachfolgerin wird als Mailänder Madonna verehrt.
  • Wichtige Bildungsstätten entstanden insbesondere unter Erzbischof Hildebald (785-818). Zu seiner Domschule kamen im 13.Jh. Generalstudien der Bettelorden hinzu: Seit 1248 Dominikaner (Albertus Magnus, Meister Eckehart), seit 1260 Franziskaner (Duns Scotus).
  • Am 21.5.1388 unterzeichnete Papst Urban VI. auf Bitten des Rates der Stadt die Gründungsurkunde der Universität mit 4 Fakultäten. 1394 verpflichtete der Papst jedes der 11 Kölner Stifte, ein Kanonikat für einen Universitäts-Professor vorzuhalten. In der Blüte der Universität (15.Jh.) wurden Professoren als Gutachter zum Konzil von Konstanz gerufen. Im 16. Jh. war die Universität ein Bollwerk gegen die Reformation. Im Rahmen der frz. Schulpolitik wurde die Universität unter Napoleon geschlossen.
  • 1423 wurde auf der Kölner Privinzialsynode das Fest der Sieben Schmerzen Mariae eingeführt. Es verbreitete sich über die ganze Welt, 1814 führte es Papst Pius VII. für die ganze Kirche ein.
  • 1474 wurde in Köln die Rosenkranzbruderschaft gegr., deren Mitglieder aus ganz Deutschland (1481 bereits über 100.000) im Bruderschaftsbuch eingetragen waren.
  • Als Kölner Malerei wird der regionale Stil vom 14.-16.Jh. bezeichnet. Typisch dafür ist der Wandel vom Wandgemälde zum Tafelbild. Bevorzugt werden mehrteilige Altarbilder Auch Chorschranken- und Buchmalerei waren bedeutend.
  • 1499 verpflichteten sich die Theologieprofessoren der Kölner Universiät durch Eid, die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Mariens zu verteidigen. Parallel dazu erfolgte eine große Verehrung der Mutter Mariens (Anna). 1662 bestimmte Erzbischof Heinrich das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens zum Patronatsfest der Diözese. Kardinal v. Geissel weihte die Diözese diesem Fest. Seit 1904 wird diese Weihe jährlich in allen Pfarrkirchen der Erzdiözese Köln wiederholt. 1854 wurde es von Papst Pius IX. als Dogma verkündet, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde.
  • Als einzige Reichstadt blieb Köln in der Zeit der Reformation kath. und wurde ein Zentrum der Gegenreformation.

Judentum in Köln

Juden hatten in Köln seit der Antike einen eigenen Wohnbereich mit Synagoge. 1349 wurden sie aus Köln vertrieben (Pest), 1372 wieder aufgenommen und 1424 endgültig aus Köln vertrieben. Die Synagoge wurde in die Ratskapelle St. Maira in Jerusalem umgewandelt. Sie wurde im 2.WK zerstört.

Kirchen

Sehenswürdigkeiten

Sonstige Infos

Heilige

Legenden

Pilger

Logistik

Refugios

Campingplätze

Supermärkte

Quellen und weitere Infos

Einzelnachweise

Literatur

Links

Weblinks

<--- unzutreffende Kategorie entfernen --->