Orléans: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2018, 19:12 Uhr
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Land: | Frankreich
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Region: | Centre
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Bezirk: | {{{Bezirk}}}
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Département: | Loiret
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Landkreis: | {{{Landkreis}}}
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Koordinaten: | 47.9018 N 1.9090 E
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Pilgerroute: | {{{Pilgerroute}}}
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Höhe (m ü. NN): | 90-124 m
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Fläche (in km2): | 27,48 km²
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Einwohner: | 114.000
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Postleitzahl: | 45000
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Wikipedia (DE): | Orléans (DE)
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Wikipedia: | Orléans
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Website des Ortes: | Ort Orléans
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Wikidata: | {{{Wikidata}}}
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Album: | {{{Album}}}
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Geschichte
Das frühgall. Genabum wurde zum röm. Aurelianis, wovon sich der heutiger Namen Orléans ableitet. Im 4. Jh. besaß es eine röm. Stadtmauer, die 25,5 ha umschloss. In dieser Zeit wurde Orléans christianisiert. 451 wurde es von Attila belagert. Bischof Anianus (Aignan) konnte es retten. Über seinem Grab bildete sich ein Basilikakloster. Aus ihm soll im 8.Jh St-Michael entstanden sein. Orléans wurde nach dem Sieg über die Hunnen von Chlodwig 498 erobert und zur 2.Hauptstadt des Reiches ernannt. Im 6. Jh. fanden hier 2 Konzilien und 3 Synoden statt (533: mit Verbot der Diakonissenweihe. 1022: auf Drängen des Königs die Verurteilung der Häretiker von Orléans, 10 von ihnen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, erstmals in Frankreich.). Im 7. Jh. wurde St-Stephan als Kath. errichtet, um 800 Ste-Croix. Karl d.G. setzte den berühmten Gelehrten Theodulf 798 als Bischof ein. 856 und 865 brannten Normannen Teile der Stadt nieder.
Im 9./10Jh. war Orléans eine Münzstätte. Hier wurde Karl der Kahle gekrönt. Die Stadt wurde unter den ersten Kapetingern Hauptstadt von Frankreich, nach dem großen Feuer von 999 neu aufgebaut. Die erhaltenen Krypten der Kath., St-Aignan, und 3 weiterer Kirchen wurden 1029 begonnen.
In einem längeren Prozess wurde 1180 die Unfreiheit in der Stadt und im Umkreis von 5 Meilen aufgehoben. König Philipp August garantierte den Bürgern 1183 diese Rechte. Sie wurden 1281 und 1325 bestätigt.
Im 13. Jh. umfasste Orléans 18 Pfarreien. 1219 ließen sich hier die Dominikaner nieder, 1240 die Augustineremiten und die Franziskaner, 1265 noch die Karmeliter.
1305 erhielt es eine Universität. 1382 brach eine Aufstandswelle aus. In diesen fanden studentische Aufläufe, Demonstrationen um Reformen und antijüd. Ausschreitungen statt.
1428 wurde Orléans von den Engländern belagert und am 8.5.1429 von Jeanne d'Arc befreit, als dieses die Stadt schon aufgeben wollten. Seither feiert Orléans jährlich am 8.5. das Fest der Befreiung. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde 1466-1478 eine neue Stadtmauer errichtet und 1485-1555 erweitert. Sie umschloss eine Fläche von 130 ha.
1567 verwüsteten Hugenotten die 5schiffige Kath. Heinrich IV. eroberte 1594 Orléans und legte 1601 den Grundstein für den bis ins 20. Jh. dauernden Wieraufbau der Kath. - Die Präfektur ist im ehem. Benediktinerkloster (17. Jh.) untergebracht, das im 19. Jh. erweitert wurde. Das ehem. Hotel Groslot, das heutige Rathaus, ist ein Renaissance-Bau (Mitte des 16. Jh., im 19. Jh. erweitert). Die Statue der betenden Jeanne d'Arc an der Freitreppe ist ein Werk von Marie d'Orléans, der Tochter des Königs Louis-Philippe.
Pilger verehrten in St-Samson die Patene und den Hostienteller des letzten Abendmahles und in Ste-Croix den Kelch, mit dem sich ein Wunder verband: Der Kelch soll in einer Eucharistiefeier von Gottes Hand emporgehoben worden sein. Des weiteren wurde in Orléans das Kreuzesholz aufgesucht. Die Stadt war vor allem wegen ihres Evurtius-Kultes bekannt. Die Abtei, die seinen Namen trug, barg seine Reliquien.
Die im 2.WK stark zerstörte Stadt wurde historisch wieder aufgebaut.
Kirchen
Kathedrale Ste-Croix
Ste-Croix wurde an der Stelle errichtet, an der eine galloröm., karol. und rom. Kirche stand, die 1568 von Anhängern des Prince de Condé zerstört wurde. Ihr Wiederaufbau im urspr. Stil wurde 1601 begonnen und dauerte über 100 Jahre. Sie ist die letzte got. Kath. Frankreichs. Ihr spitzer Turm stammt aus der Zeit Napoleons III. - Der 136 m lange, 41 m breite und 32 m hohe Innenraum hat fünf Schiffe. Im Chor sind prächtige Täfelungen zu sehen. Die Krypta (10. Jh.) ist der älteste Teil der Kirche. Die Apsiskapelle besitzt eine Pieta aus Marmor von Michael Boudin (1623). Das Chorgestühl (1702-1706) wurde von Gabriel erstellt. Die Orgel kommt aus St-Benoit-sur-Loire. Die Apsiskapelle besitzt eine Pieta aus Marmor von Michel Boudin (1623). Ausgrabungen in der Krypta zeigten die versch. Kirchen. In Grabungen unter dem Chor sind Sarkophage (Bischofsgräber des 12. und 14. Jh.) zu sehen. Die Insignien der Bischöfe, mit denen sie beerdigt wurden, sind heute in der Schatzkammer.
St-Aignan
St-Aignan war einst Klosterkirche, wurde 1428 zerstört und unter Ludwig XI. wieder aufgebaut. Sie wurde im letzten Krieg wieder beschädigt. Ihr großes Retabel ist ein Geschenk Ludwig XIII. Sehenswert ist auch ihre große rom. Krypta (10. Jh.) mit ihren Kapitellen und der Grablege von Bischof Anianus (+451 devensor civitatis).
St-Donatien
St-Donatien wurde im 17. Jh. restauriert. Dabei bleiben vier Pfleiler aus dem 13. Jh. erhalten. Im 19. Jh. beherrscht den Place du Martroi in der Stadtmitte. Dieses Viertel wurde von den Bomben des 2.WK besonders schwer getroffen und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Die nahe Kirche St-Pierre-du-Martroi" brannte 1944 aus.
ND-de-Recouvrance
ND-de-Recouvrance ist ein Renaissacebau, der im 19. Jh. restauriert wurde. St-Paul blieb nach der Zerstörung 1940 nur ein Turm und eine Kapelle erhalten, in der eine Statue der betenden Jeanne d'Arc war.
St-Euverte
St-Euverte (12. Jh.) wurde stark umgebaut.
Sehenswürdigkeiten
Sonstige Infos
Heilige
Legenden
Pilger
LSJ: Dagegen müssen die, welche über den Weg von Tours nach Santiago gehen, in Orléans das Kreuzholz und den Kelch des hl. Bischofs und Bekenners Evurtius in der Heiligkreuzkirche besuchten. Als nämlich der hl. Evurtius einstmals die Messe feierte, erschien über dem Altar in der Höhe die Rechte des Herrn in menschlicher Gestalt, so dass alle Helfer sie sahen, und alles, was der Bischof auf dem Altar vollzog, machte sie ebenso. Als er über das Brot und den Kelch ein Kreuzzeichen machte, tat sie es auch; als er Brot und Kelch emporhob, erhob die Hand Gottes auch wahrhaftig Brot und Kelch. Nach dem Ende des Messopfers verschwand die hl. Hand des Retters. Daraus ist zu sehen: Wer auch immer die Messfeier ausführen mag, Christus ist es, der die Messe selbst singt. Deshalb sagt der hl. Doktor Fulgentius: „Nicht der Mensch opfert den Leib und das Blut Christi, sondern jener, der für uns gekreuzigt wurde, nämlich Christus.“ Und der hl. Isidor drückt es folgendermaßen aus: "Weder durch die Heiligkeit eines guten Priesters verbessert sich das Opfer, noch verliert es an Wert durch die Bosheit eines schlechten." Der erwähnte Kelch wird gewöhnlich für einheimische als auch für fremde Gläubige, die kommunizieren wollen, in der Heiligkreuzkirche bereitgehalten. Ebenso muss man in derselben Stadt die Reliquien des hl. Bischofs und Bekenners Evurtis besuchen sowie in der Kirche des hl. Samson die Patene verehren, die beim Abendmahl des Herrn wirklich verwendet wurde.
- 1465: Frankreich ist das allerbeste geschaffene Land, was der Mensch sich nur vorstellen kann und das ich in meinem Leben gesehen habe.
- 1465: Man meint, dass 1.700.000 Kirchen in Frankreich sind und 60.000 Schlösser und Städte und Märkte, und 8 Kardinäle und 125 Bischöfe und viele Herzöge, Grafen, Freie, Herren, Ritter und Knechte im Königreich.
- 1495: Orléans ist eine sehr schöne Stadt.
- 1531: Orléans ist eine große Stadt. Da setzten wir mit den Rossen auf das Wasser und fuhren bis Blois.
- 1532: Als ich an der Universität von Orléans verweilte, traf ich 9 Engländer und Schotten, die nach SdC gingen. Ich, der ich ihr Vorhaben kannte, riet ihnen, nach Hause in England zurückzugehen, und sagte, dass ich lieber fünfmal von England nach Rom gehen würde, als einmal von Orléans nach Compostela zu gehen. Wenn ich dazu ausersehen wäre, des Königs von England Ratgeber zu sein, ich würde solche Leute ins Gefängnis stecken, die ohne Erlaubnis solche Reisen unternehmen würden. .. Sie berücksichtigten weder meine Worte noch meine Zusprüche und sagten, dass sie ihre Reise weiter fortführen wollten und lieber auf dem Weg sterben als nach Hause zurückkehren wollten.